Florian Schneider
Presseverantwortlicher
Deutsche Röntgengesellschaft e.V.
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Presseinformation zum 93. Deutschen Röntgenkongress
Schaufenster-Krankheit: Beim Radiologen in guten Händen
Patienten mit Durchblutungsstörungen an den Beinen werden in Deutschland vielfach von interventionellen Radiologen behandelt, die verengte Beinarterien aufdehnen oder sogar wiedereröffnen können. Ein deutschlandweites Register zur Qualitätssicherung belegt jetzt, dass die Erfolgsraten dieser Prozedur hoch und die Komplikationen ausgesprochen gering sind.
Die „Schaufenster-Krankheit“, im Fachjargon periphere arterielle Verschlusskrankheit oder kurz PAVK genannt, ist eine der häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den Industrienationen. Je nach Erfassungsmethode liegt bei 5 bis über 15 Prozent der Menschen über 70 Jahren eine PAVK vor. Typisch für diese Erkrankung ist, dass die Patienten nach einer gewissen Zeit Schmerzen beim Gehen haben. Sie müssen dann anhalten und kurz warten, bevor sie weiter gehen können. Dieses sehr charakteristische Muster hat zu dem Namen „Schaufenster-Krankheit“ geführt.
Sind die Beschwerden so ausgeprägt, dass sie mit Gehtraining alleine nicht in den Griff zu bekommen sind, wird den Patienten entweder vom Chirurgen ein Bypass angelegt, oder aber die betreffenden Gefäße werden vom interventionellen Radiologen mit Hilfe eines Ballonkatheters aufgedehnt. Teilweise werden auch Gefäßstützen, so genannte Stents, eingesetzt, um die Arterien dauerhaft offen zu halten. Geübte Radiologen können auf diese Weise sogar komplett verschlossene Gefäße wieder eröffnen. Fließt das Blut wieder ungehindert von der Hauptschlagader in Richtung Becken und Bein, dann verschwinden die Schmerzen im Allgemeinen sofort.
Radiologen lassen sich gerne auf die Finger schauen
Im Rahmen des Qualitätsmanagement-Programms der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie (DeGIR) haben sich Wissenschaftler unter der Federführung von Professor Dr. Lothar Heuser (Ruhr-Universität Bochum) aus 82.881 Datensätzen von 192 radiologischen Instituten die Daten jener 36.467 Patienten ausgewertet, die im Jahr 2011 wegen einer PAVK in interventioneller Behandlung waren.
Die Erhebung belegt die hohe Bereitschaft der Radiologen in Deutschland, das eigene Tun transparent zu machen. Einmal im Jahr erhalten teilnehmende Institute eine Auswertung, die es nach dem Benchmarking-Prinzip erlaubt, die individuellen Stärken und Schwächen bei bestimmten Behandlungen oder Verfahren im Vergleich mit den Kollegen einzuschätzen. Für die PAVK ist das Ergebnis außerdem ein in dieser Breite bisher einmaliger Nachweis der hohen Versorgungsqualität in Deutschland in diesem Teilsegment der Medizin.
Hohe Erfolgsrate, wenig Komplikationen
Die Erhebungen zeigen, dass die Entscheidung für die interventionelle Therapie in aller Regel interdisziplinär getroffen wurde: Bei neun von zehn Patienten war in die Entscheidung für eine interventionelle Therapie mindestens eine weitere Disziplin eingebunden oder die Entscheidung wurde nach multidisziplinären Fallkonferenzen getroffen.
Bei den Interventionen gelingt es bei 96,2 Prozent der Patienten, die Gefäßengstelle aufzudehnen oder das verschlossene Gefäß wiederzueröffnen. Diese „technische Erfolgsrate“ ist ausgesprochen hoch. Dabei wird in etwas weniger als der Hälfte der Fälle eine Gefäßstütze eingesetzt. Bei 47,3% der Patienten erfolgt ausschließlich eine Aufdehnung der Engstelle mit einem Ballonkatheter (PTA). Die Komplikationsrate wiederum ist mit gerade einmal 3,2% sehr gering. Werden nur die als schwer einzustufenden Komplikationen berücksichtigt, liegt die Quote sogar nur bei 1,43%.
Akzeptanz des Qualitätsmanagements wächst
Die Auswertung zur PAVK zeige erneut, dass sich das vor nunmehr 18 Jahren eingeführte, freiwillige Qualitätsmanagement-System der Radiologen in der Praxis bewähre, so Heuser. Die Möglichkeit, die eigene Leistung anonym mit der von Kollegen vergleichen zu können, bewege viele Radiologen zur Teilnahme: „Das lernende und wachsende System zeigt eine deutlich zunehmende Akzeptanz, was die Qualitätsbestrebungen in der Radiologie plastisch vor Augen führt.“ Künftig soll der umfangreiche Datenpool auch für die Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellungen genutzt werden.
Bislang schon wird die Datenbank für die Zertifizierungen in Interventioneller Radiologie für Ärzte und Ausbildungsstätten genutzt. Die Nutzung des Systems ist ferner verpflichtend für die Zertifizierung als interdisziplinäres Gefäßzentrum.
Patienten mit Durchblutungsstörungen an den Beinen werden in Deutschland vielfach von interventionellen Radiologen behandelt, die verengte Beinarterien aufdehnen oder sogar wiedereröffnen können. Ein deutschlandweites Register zur Qualitätssicherung belegt jetzt, dass die Erfolgsraten dieser Prozedur hoch und die Komplikationen ausgesprochen gering sind.
Die „Schaufenster-Krankheit“, im Fachjargon periphere arterielle Verschlusskrankheit oder kurz PAVK genannt, ist eine der häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den Industrienationen. Je nach Erfassungsmethode liegt bei 5 bis über 15 Prozent der Menschen über 70 Jahren eine PAVK vor. Typisch für diese Erkrankung ist, dass die Patienten nach einer gewissen Zeit Schmerzen beim Gehen haben. Sie müssen dann anhalten und kurz warten, bevor sie weiter gehen können. Dieses sehr charakteristische Muster hat zu dem Namen „Schaufenster-Krankheit“ geführt.
Sind die Beschwerden so ausgeprägt, dass sie mit Gehtraining alleine nicht in den Griff zu bekommen sind, wird den Patienten entweder vom Chirurgen ein Bypass angelegt, oder aber die betreffenden Gefäße werden vom interventionellen Radiologen mit Hilfe eines Ballonkatheters aufgedehnt. Teilweise werden auch Gefäßstützen, so genannte Stents, eingesetzt, um die Arterien dauerhaft offen zu halten. Geübte Radiologen können auf diese Weise sogar komplett verschlossene Gefäße wieder eröffnen. Fließt das Blut wieder ungehindert von der Hauptschlagader in Richtung Becken und Bein, dann verschwinden die Schmerzen im Allgemeinen sofort.
Radiologen lassen sich gerne auf die Finger schauen
Im Rahmen des Qualitätsmanagement-Programms der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie (DeGIR) haben sich Wissenschaftler unter der Federführung von Professor Dr. Lothar Heuser (Ruhr-Universität Bochum) aus 82.881 Datensätzen von 192 radiologischen Instituten die Daten jener 36.467 Patienten ausgewertet, die im Jahr 2011 wegen einer PAVK in interventioneller Behandlung waren.
Die Erhebung belegt die hohe Bereitschaft der Radiologen in Deutschland, das eigene Tun transparent zu machen. Einmal im Jahr erhalten teilnehmende Institute eine Auswertung, die es nach dem Benchmarking-Prinzip erlaubt, die individuellen Stärken und Schwächen bei bestimmten Behandlungen oder Verfahren im Vergleich mit den Kollegen einzuschätzen. Für die PAVK ist das Ergebnis außerdem ein in dieser Breite bisher einmaliger Nachweis der hohen Versorgungsqualität in Deutschland in diesem Teilsegment der Medizin.
Hohe Erfolgsrate, wenig Komplikationen
Die Erhebungen zeigen, dass die Entscheidung für die interventionelle Therapie in aller Regel interdisziplinär getroffen wurde: Bei neun von zehn Patienten war in die Entscheidung für eine interventionelle Therapie mindestens eine weitere Disziplin eingebunden oder die Entscheidung wurde nach multidisziplinären Fallkonferenzen getroffen.
Bei den Interventionen gelingt es bei 96,2 Prozent der Patienten, die Gefäßengstelle aufzudehnen oder das verschlossene Gefäß wiederzueröffnen. Diese „technische Erfolgsrate“ ist ausgesprochen hoch. Dabei wird in etwas weniger als der Hälfte der Fälle eine Gefäßstütze eingesetzt. Bei 47,3% der Patienten erfolgt ausschließlich eine Aufdehnung der Engstelle mit einem Ballonkatheter (PTA). Die Komplikationsrate wiederum ist mit gerade einmal 3,2% sehr gering. Werden nur die als schwer einzustufenden Komplikationen berücksichtigt, liegt die Quote sogar nur bei 1,43%.
Akzeptanz des Qualitätsmanagements wächst
Die Auswertung zur PAVK zeige erneut, dass sich das vor nunmehr 18 Jahren eingeführte, freiwillige Qualitätsmanagement-System der Radiologen in der Praxis bewähre, so Heuser. Die Möglichkeit, die eigene Leistung anonym mit der von Kollegen vergleichen zu können, bewege viele Radiologen zur Teilnahme: „Das lernende und wachsende System zeigt eine deutlich zunehmende Akzeptanz, was die Qualitätsbestrebungen in der Radiologie plastisch vor Augen führt.“ Künftig soll der umfangreiche Datenpool auch für die Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellungen genutzt werden.
Bislang schon wird die Datenbank für die Zertifizierungen in Interventioneller Radiologie für Ärzte und Ausbildungsstätten genutzt. Die Nutzung des Systems ist ferner verpflichtend für die Zertifizierung als interdisziplinäres Gefäßzentrum.